Unser blinckmann-Blog
Inhalt:
- Vom Glück Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten.
- Geprüft und zugelassen durch die ZFU
- blinckmann E-Campus - Ein Interview mit Christina-Maria Blinckmann
- Was ist eigentlich „blended learning“?
- Können Computer übersetzen?
- Geschäftsetikette Brasilien, Teil 1
- Geschäftsetikette Brasilien, Teil 2
- Geschäftsetikette Russland
- Warum ist das Lektorat/Korrektorat für Texte unabdingbar?
- Wie verfasse ich einen technischen Text auf Englisch?
- Sprache und Technik „ganz praktisch"
- Geschäftskultur à la française
- Alles eine Frage der Etikette: USA
- Alles eine Frage der Etikette: UK
Happy Birthday
– 20 Jahre blinckmann languages and marketing!
Alles begann 2003 mit Englischkursen, die auf eine Prüfung bei der London Chamber of Commerce and Industry (kurz LCCI) vorbereiteten. Die Motivation, mich selbstständig zu machen, entstand aus dem Wunsch, von den standardisierten Kursen mit festen Lehrplänen abzuweichen und meinen Teilnehmern individuelle Trainings anzubieten, die genau auf die Bedürfnisse ihres Firmenalltags zugeschnitten sind: tailor-made solutions.
Die maßgeschneiderten Englischtrainings kamen bei meinen Kunden sehr gut an und so suchte ich mir Verstärkung durch weitere Englischdozenten und erweiterte mein Angebot schnell um die Sprachen Spanisch, Französisch, Portugiesisch und Deutsch als Fremdsprache und seit 2011 um Präsentations-Workshops.
Von Beginn meiner selbstständigen Tätigkeit an wurde ich immer wieder nach Übersetzungen gefragt. 2015 übernahm ich daher das Übersetzungsunternehmen, mit dem ich seit 2003 zusammengearbeitet hatte: accent Fachübersetzungen.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein war 2019 die Entwicklung des blinckmann CAMPUS, der es unseren Kunden gestattet, Business English ganz oder teilweise online zu belegen, und ihrem Anspruch auf räumliche und zeitliche Flexibilität beim Lernen nachkommt. Mit der Zertifizierung des CAMPUS durch die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (kurz ZFU) wurde dieses Trainingskonzept 2020 offiziell bestätigt. Die wertvollste Bestätigung sind für mich jedoch unsere zahlreichen zufriedenen Kunden, die die Kombination aus Selbststudium und Online-Unterricht mit einer Trainerin im blinckmann CAMPUS nutzen.
Mittlerweile bietet blinckmann languages and marketing alle wesentlichen Dienstleistungen im Bereich Fremdsprachen an. Wir sind ein Team von siebzehn Trainerinnen, das kontinuierlich wächst. Vor allem der Bereich Deutsch als Fremdsprache und das Unterrichten via Videokonferenz erfreuen sich immer größerer Beliebtheit – denn es erlaubt auch denen, die im Homeoffice arbeiten oder auf Geschäftsreisen sind, am Unterricht teilzunehmen. Der Trend geht hier zu Unterrichtseinheiten von sechzig Minuten, die sich gut in den Arbeitsalltag integrieren lassen.
Meine Trainerinnen sind die tragende Säule für den Erfolg von blinckmann languages and marketing. Dank meines Teams, das mit großem Engagement den Lernprozess der Teilnehmer führt und begleitet, bleiben unsere Kunden mit Spaß und hoher Motivation auf dem Weg zu einer souveränen und vielfältigen Anwendung der Fremdsprache.
Unser Erfolg fußt auf dem Konzept, die Lerninhalte aus den Erfordernissen des Joballtags unserer Kunden zu erstellen und unsere Trainings individuell auf jeden Einzelnen abzustimmen, sodass wir alle Teilnehmer da abholen, wo sie stehen, um sie bis zu ihrem Ziel zu begleiten.
Wo geht die Reise hin?
Wir wollen unser Team weiter vergrößern, um immer mehr Kunden eine erfolgreiche Kommunikation im internationalen Geschäftsumfeld zu ermöglichen.
Wir freuen uns auf jeden Teilnehmer und jede Teilnehmerin – denn jeder und jede neue Lernende bedeutet eine neue und spannende Aufgabe für uns.
Let us move forward together!
Ihre Christina-Maria Blinckmann


Vom Glück Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten
Erfahrungsbericht einer Deutschtrainerin
Seit 2012 arbeite ich als Dozentin für Französisch und Deutsch als Fremdsprache bei blinckmann languages and marketing.
Etliche Jahre schon unterrichte ich auch für andere Bildungsanbieter Integrationsklassen. Dort lernen Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern in Gruppen bis zu 25 Teilnehmern Deutsch, um am Ende eines einjährigen Intensivkurses den Deutschtest für Zuwanderer zu absolvieren, der die Grundvoraussetzung für die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit in Deutschland ist.
Die Teilnehmer, die ich bei blinckmann unterrichten darf, sind bereits in den Arbeitsmarkt integriert. Sie haben einen Job, und das bei einem Arbeitgeber, der ihre sprachliche Weiterbildung unterstützt. Manchmal ist die Kommunikationssprache innerhalb ihrer Firma Englisch und sie möchten Deutsch lernen, um den Alltag in Deutschland zu meistern und mit den Menschen in ihrem neuen Umfeld zu sprechen. Häufig verfügen sie aber schon über gute Deutsch-Grundkenntnisse, haben ein allgemeines Sprachdiplom und benötigen nun maßgeschneidertes Training für die berufliche Kommunikation in ihrem Unternehmen. So oder so sind meine Teilnehmer extrem motiviert, die deutsche Sprache zu erlernen oder auszubauen. Sie wissen um die Bedeutung guter Sprachkenntnisse, weil sie täglich spüren, wie fundamental wichtig es ist, sich in der Sprache des Landes in dem man lebt und arbeitet zu verständigen.
Meine Teilnehmer führen mir immer wieder vor Augen, was Kommunikation ermöglicht: Ankommen in der neuen Heimat, zwischenmenschliche Kontakte, Wertschätzung der deutschen Kollegen, effizientes Arbeiten, berufliches Vorankommen, Verstehen der kulturellen Unterschiede und damit der Verhaltensweisen in allen gesellschaftlichen Bereichen des neuen Landes.
Die Dankbarkeit, in Deutschland eine neue Heimat gefunden zu haben und die Dankbarkeit gegenüber ihrem Arbeitgeber, der das Ankommen durch die Finanzierung der sprachlichen Weiterbildung unterstützt, spiegeln sich in großem Ehrgeiz und Lerneinsatz wider.
Meine Aufgabe als Trainerin ist es, die Lernprozesse zu steuern und zu begleiten und die Wissbegierde meiner Teilnehmer zu füttern. Damit darf ich einen wesentlichen Beitrag zur Integration dieser Menschen in Deutschland leisten. Das ist eine so durch und durch sinnvolle Aufgabe, dass sich die Dankbarkeit der Deutschlernenden mir gegenüber und meine Dankbarkeit meinen Teilnehmern gegenüber stets aufs Neue beflügeln.
Uta Lehmann, Trainerin bei blinckmann languages and marketing
Die verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich selbstverständlich auf alle Geschlechter.
u.l./15/05/23

Geprüft und zugelassen durch die ZFU
– alle Kurse des blinckmann CAMPUS haben das Gütesiegel erhalten!
Die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) ist die für die Länder zuständige Behörde im Sinne des Fernunterrichtschutzgesetzes (FernUSG). Sie prüft, ob ein Lehrgang den Anforderungen dieses Gesetzes entspricht, er also fachlich und didaktisch für den Fernunterricht geeignet ist und die verbraucherrechtliche Qualität gewährleistet wird. Diese Überprüfung erfolgt kontinuierlich alle drei Jahre.
Zum Erhalt der Zulassung haben wir ein aufwändiges Prüfungsverfahren im Hinblick auf Lehrgangsziele, Zielgruppen, didaktischen Ansatz und dessen Umsetzung, Betreuung der Kursteilnehmer und Evaluation durchlaufen müssen. Auch wir als Veranstalter, unsere Dozenten, unsere Vertragsgestaltung, die Vergütung und Werbung wurden unter die Lupe genommen.
Am Ende des Zulassungsverfahrens steht eine gutachterliche Stellungnahme, die ausführlich formuliert, warum der Fernlehrgang zugelassen oder abgelehnt wird. Wenn alle Kriterien im Sinne des Fernunterrichtsschutzgesetzes erfüllt sind, erhält der Fernlehrgang das Gütesiegel und wird in das amtliche Verzeichnis der zugelassenen Fernlehrgänge aufgenommen.
Der blinckmann CAMPUS hat diese Prüfung bestanden. Wir sind zertifiziert!


Der blinckmann E-Campus -
Ein Interview mit Christina-Maria Blinckmann
Frau Blinckmann, seit 2003 führen Sie und Ihr Team Fremdsprachentraining für Firmen, Hochschulen und Institutionen durch, bislang stets im Präsenzunterricht. Nun gibt es ab dem ersten Quartal 2020 auch den blinckmann E-Campus, der es Ihren Kunden ermöglicht, Sprachen ganz oder teilweise online zu lernen. Was war der Auslöser für diese Entscheidung?
Nun, wir beobachten seit einigen Jahren einen Wandel im Berufsalltag vieler unserer Kunden. Räumliche und zeitliche Flexibilität werden immer wichtiger. Lernkonzepte müssen sich diesem Wandel anpassen. Nach wie vor sind wir der Meinung, dass Präsenzunterricht mit einem kompetenten Sprachtrainer die effektivste Art ist, eine Fremdsprache zu erlernen oder zu verbessern, aber der E-Campus bietet unseren Teilnehmern die Möglichkeit, zeit- und ortsunabhängig ihr Sprachtraining zu absolvieren. So können sie auf Geschäftsreisen auch abends im Hotel lernen oder wann immer es in ihren Zeitplan passt – sei es auf dem Smartphone oder Laptop. Sie können auf diese Weise auch eine Zeit ohne Präsenzunterricht überbrücken und fremdsprachlich am Ball bleiben.
Zudem werden heutzutage in internationalen Unternehmen Besprechungen in englischer Sprache zunehmend via SKYPE durchgeführt. Der virtuelle Klassenraum bietet neben dem Erwerb fremdsprachlicher Kompetenzen zusätzlich die Möglichkeit, diese Art der Gruppenkommunikation zu trainieren.
Welche Inhalte und welche Struktur erwarten die Teilnehmer beim E-Campus?
In den E-Campus sind unsere jahrelangen Erfahrungen im Firmenfremdsprachentraining eingeflossen. Unser Ziel ist es, unseren Teilnehmern ein möglichst realistisches Umfeld zu bieten, das auch die aktuellen Entwicklungen des Firmenalltags berücksichtigt.
Hierzu haben wir die fiktive, weltweit agierende Firma Blue International Limited ins Leben gerufen. Während des Online-Trainings lernen die Teilnehmer die Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen dieser Firma kennen und begleiten sie bei ihren täglichen beruflichen Herausforderungen. Das Repertoire reicht von der Vorstellung und Small-Talk über Korrespondenz, Telefonate bis zur Präsentation, Besprechungsmoderation und Verhandlungsführung, um nur einige Beispiele zu nennen.
Wortschatz, Grammatik und Redewendungen der Fremdsprache verknüpfen sich also mit den betriebswirtschaftlichen und interkulturellen Aspekten des Unternehmensalltags. Ein dreifacher Lerneffekt.
Welche Kompetenzen werden im E-Campus trainiert?
Neuer Wortschatz, Grammatikstrukturen und Redewendungen werden in Videos eingeführt, schriftlich erklärt, und es gibt unterschiedlichste Übungen, die die Teilnehmer in den vier Kernkompetenzen: Hör- und Leseverstehen, schriftlichem Ausdruck und mündlicher Kommunikation trainieren. Ein integriertes Managementsystem gibt Rückmeldung zu den Antworten des Teilnehmers und evaluiert den Lernerfolg.
Außerdem können die Teilnehmer sich im Chat oder im Forum mit anderen Teilnehmern und den Trainern in der Fremdsprache austauschen.
Ein kleines Bonbon erwartet die Teilnehmer, die drei Module absolviert haben: Sie sind eingeladen, ein weiteres Kapitel der Firma Blue International Limited zu schreiben. Der beste Beitrag wird mit einem kostenlosen weiteren Kurs, bestehend aus drei Modulen belohnt.
Wie viel Zeit muss ich in das Online-Studium investieren?
Der Campus ist in wöchentliche Lerneinheiten gegliedert. Ein Kurs, der eine der Kompetenzstufen A2, B1 oder B2 abdeckt, besteht aus jeweils drei Modulen. Ein Modul umfasst 12 Wochen plus eine Wiederholungswoche.
Wenn Sie den Inhalt einer Woche in einer Woche schaffen möchten, benötigen Sie ca. dreißig Minuten täglich, aber natürlich können Sie sich auch mehr Zeit lassen. Das ist ja einer der großen Vorteile des Online-Lernens.
Bekomme ich am Ende eines Moduls ein Zertifikat ausgestellt?
In der Wiederholungswoche ist ein sog. Progress Check (Abschlusstest) zu bearbeiten, der den Lernerfolg dokumentiert. Bei erfolgreichem Abschluss wird selbstverständlich am Ende des Moduls ein Zertifikat ausgestellt, das die erreichte Kompetenzstufe bescheinigt. Das integrierte Managementsystem ermöglicht auf Wunsch auch die Erstellung von Berichten über den Lernverlauf.
Kann ich den E-Campus auch mit Face-to-Face Unterricht kombinieren?
Auf jeden Fall! Das ist sogar sehr sinnvoll. Sie können in den Online-Study-Phasen Lerninhalte in Ihrem eigenen Tempo erarbeiten, die Sie dann in der Kommunikation mit dem Trainer im Präsenzunterricht anwenden und vertiefen. Sie können sich aber auch zu einem virtuellen Klassenraum anmelden, in dem Sie dann mit dem Trainer und ggf. anderen Teilnehmern virtuell kommunizieren. Die Kombination dieser Elemente nennt man „blended learning“ (siehe unser Blog vom Oktober 2019) und sie verbindet in idealer Weise die Vorteile des Online-Selbststudiums mit denen des Face-to-Face-Unterrichts – sei es im Präsenzunterricht vor Ort in Ihrem Unternehmen oder im virtuellen Klassenzimmer.
Für welche Sprachen und welche Niveaus existiert der CAMPUS bereits?
Unsere eigenen Kurse im blinckmann CAMPUS umfassen Business English auf den Kompetenzstufen A2, B1 und B2. Erfreulicherweise können wir in unserem blinckmann CAMPUS über ein Lizenzsystem auch auf Kurse unserer Partnerschulen weltweit zurückgreifen. D. h. Teilnehmer können beispielsweise General English-Kurse oder auch Deutsch-Kurse buchen. Wir als blinckmann Team haben aber auch schon Ideen, wie wir unser eigenes Kursspektrum erweitern können. Lassen Sie sich überraschen!
Das klingt ja alles sehr interessant! Was muss ich denn tun, um mich beim blinckmann E-CAMPUS anzumelden?
c.b./22/01/20

Was ist eigentlich „blended learning“?
Sie kennen die Bezeichnung im Zusammenhang mit Whisky, Tabak oder Kaffee.
„Blended“ meint die Mischung mehrerer Ausgangsbestandteile, die in ihrer Gesamtheit die Qualität der einzelnen Zutaten übertrifft.
Aber was bedeutet dann „blended learning“?
Ganz ähnlich wie beim Whisky: Blended Learning, auch integriertes Lernen genannt, ist eine Lernform, die die Vorzüge von lehrergesteuerten Präsenzveranstaltungen (Face-to-Face Unterricht) und E-Learning kombiniert und in einem sinnvollen Lernarrangement optimal nutzt.
Für den Fremdsprachenunterricht kann dieses Konzept sehr gewinnbringend sein.
Im Präsenzunterricht steht das soziale Geschehen im Mittelpunkt. Sprache steht immer in einem sozialen Kontext und wird in der praktischen mündlichen Anwendung am besten geübt und verinnerlicht. Der Lehrer kann individuell auf die Teilnehmer, deren Verständnisschwierigkeiten und Anregungen eingehen und das Lerngeschehen steuern. Auch die Teilnehmer unterstützen sich gegenseitig. Es können jederzeit anregende und weiterführende Diskussionen entstehen.
Die Kommunikation ist ganzheitlich. Präsenzunterricht ist damit die beste und motivierendste Lernform zum Trainieren sämtlicher Sprechkompetenzen, das heißt Wortschatz, Grammatik und Redewendungen.
Allerdings gibt es auch Schwachstellen beim Präsenzunterricht: Alle Teilnehmer müssen zur gleichen Zeit am gleichen Ort sein, was gerade im Firmenunterricht bei Mitarbeitern mit hoher Reisetätigkeit oder phasenweise großer Arbeitsdichte problematisch ist. Außerdem haben die Teilnehmer trotz größter Bemühungen seitens der Kursorganisatoren, die Gruppen möglichst homogen zusammenzustellen, oft einen unterschiedlichen Kenntnisstand und immer ein individuelles Lerntempo.
Und genau hier können die Vorteile des E-Learning genutzt werden:
Die Teilnehmer lernen wann und wo es ihnen passt. Sie können eigene inhaltliche Schwerpunkte setzen und ihren Lernerfolg damit optimieren. Sie bestimmen ihr Lerntempo selbst und lernen stressfrei ohne Gruppendruck. Durch den Einsatz unterschiedlicher Medien und Aufgabenstellungen werden unterschiedliche Lerntypen angesprochen. Jeder Teilnehmer findet dabei etwas, was ihm besonders gefällt.
E-Learning Phasen können zudem auch der Überbrückung einer Zeit dienen, in der kein Präsenzunterricht stattfindet.
Jedoch bedarf es beim reinen E-Learning einer hohen Selbstlernkompetenz und Selbstdisziplin, um am Ball zu bleiben. Mögliche Missdeutungen von Inhalten bleiben unbemerkt und Teilnehmer können im Laufe der Zeit „abhanden kommen“, wenn keine Betreuung erfolgt.
Deshalb ist eine Einbindung der E-Learning Phasen in ein Gesamtkonzept empfehlenswert. Die Inhalte des Präsenzunterrichts werden idealerweise in Online-Selbststudienphasen geübt und verinnerlicht. Die Teilnehmer können bei Bedarf auch auf die Unterstützung eines E-Tutors zurückgreifen.
Im folgenden Präsenzunterricht werden die eigenständig erarbeiteten und vertieften Inhalte in der Interaktion angewendet und gefestigt.
Blended Learning im Fremdsprachenunterricht bietet also den optimalen Nutzen, wenn es ein durchgängiges Lernarrangement gibt, in dem Präsenzunterricht und Online-Selbststudienphasen aufeinander abgestimmt sind und sich ergänzen.
Außerdem sollte das Programm zum Selbstlernen den Lernenden möglichst vielfältige und motivierende Lernformen anbieten und ihnen auch unmittelbares Feedback auf ihre Lösungsvorschläge geben.
Ansonsten gilt für die Didaktik des E-Learning Programms das gleiche, wie für die Didaktik des Unterrichts mit Lehrer: Der Spaß am Lernen sollte oberste Priorität haben!
Lesen Sie in unserem nächsten Blog im November alles Wissenswerte über die Entstehung des neuen blinckmann E-Campus und lernen Sie die fiktive Firma Blue International Limited, ihre Mitarbeiter und ihre täglichen Herausforderungen im Geschäftsleben kennen.


Können Computer übersetzen?
Jeder kennt sie, die sogenannten Stilblüten, die herauskommen, wenn man eine Übersetzung mithilfe eines Computerprogramms erstellt.
Woran liegt das, wo doch so viel Knowhow in den Programmen steckt?
Im Grunde genommen gibt es heute drei Kategorien von computergestützten Übersetzungswerkzeugen:
- Terminologieverwaltungs-Systeme (TVS), die Wörter ein- oder mehrsprachig verwalten und Übersetzer bei der Wortwahl unterstützen;
- Translation-Memory-Systeme (TMS), die Texte vergleichen und vorhandene Übersetzungen wiederverwenden;
- Maschinelle Übersetzungssysteme (MÜ), die Texte vollständig autark zu übersetzen versuchen.
Betrachtet man die maschinelle Übersetzung genauer, lassen sich bislang drei Ansätze unterscheiden, die teilweise in Kombination angewendet werden:
Statistische Systeme suchen auf Basis vorhandener Übersetzungen nach entsprechenden Textpassagen in einer anderen Sprache und geben diese aus. Regelbasierte Systeme analysieren einen Text und übersetzen ihn nach programmierten Sprachregeln. Die aktuelle Forschung im Bereich der maschinellen Übersetzung arbeitet mit künstlichen neuronalen Netzen, die nicht nur Wörter oder Phrasen, sondern einen ganzen Satz übersetzen und z.B. auch Synonyme erkennen können.
Aber egal um welchen Ansatz es sich handelt, noch stehen die maschinellen Übersetzungssysteme vor sehr großen Hürden. Das Grundproblem dabei ist die Komplexität und die Kontextabhängigkeit der Sprache.
Will man einem Programm zum Beispiel beibringen, was die Endung „-en“ im Deutschen bedeutet wird es schon schwierig. In „Birnen“ bedeutet sie Mehrzahl, in „essen“ zeigt sie den Infinitiv an und in „Regen“ ist sie rein zufällig. Auch müssen die Programme, um richtig arbeiten zu können, zunächst erkennen, zu welcher Wortart ein Begriff gehört. Doch im Englischen kann fast jedes Nomen als Verb eingesetzt werden und manchmal, wie „light“ zudem auch noch Adjektiv sein. Die Grammatik bestimmt die Übersetzung. Ist sie nicht eindeutig, kann kein Programm eindeutig übersetzen.
Der Horizont der derzeit verfügbaren Übersetzungssysteme ist der Satz und endet mit dem Punkt. Die Programme können bislang noch nicht den Kontext erkennen und sinnvoll in die Übersetzung mit einbeziehen. In dem Satz „Der Mann sah das Mädchen mit dem Fernglas“ ist es z. B. nicht klar, ob das Fernglas die Sehhilfe des Mannes oder ein Accessoire des Mädchens ist. Der menschliche Übersetzer erschließt das aus dem Textzusammenhang und kann es dadurch eindeutig in die andere Sprache übertragen.
Computer können Worte und Sätze immer besser übersetzen. Die Erfassung und Übertragung der Bedeutung eines komplexen Textes mitsamt seiner Nuancen, Anspielungen, Zwischentöne und Wortspiele, bleibt aber wohl noch lange dem Menschen vorbehalten.
Will man nur den Inhalt eines Textes verstehen, dann kann die maschinelle Übersetzung sehr hilfreich sein. Will man den Text veröffentlichen, sollte man nach wie vor einem qualifizierten Übersetzer die Arbeit anvertrauen.
c.b./12/07/19

„Tudo bem!“ - Geschäftsetikette Brasilien, Teil 1
Was Sie im Umgang mit Brasilianern wissen sollten, damit die Geschäfte gelingen.
Karneval, Strand, Spaß und Lebensfreude.
Die Brasilianer gelten als freundlich, unkompliziert und lebensfroh.
Aber natürlich gibt es auch hier einige Regeln zu beachten, wenn die geschäftlichen Beziehungen in dem größten Land Lateinamerikas gelingen sollen.
Beim ersten Kontakt reicht man sich zur Begrüßung die Hand und tauscht Visitenkarten aus. Üblich ist es, dass der Gastgeber die am Treffen Beteiligten einander vorstellt und jeder jedem die Hand schüttelt. Ein „muito prazer“ (sehr erfreut) eröffnet Ihnen den freundlichen Einstieg in den Kontakt.
Schauen Sie Ihren Gesprächspartner an und weichen Sie auf keinen Fall zurück, wenn er Ihnen näher rückt oder auf die Schulter klopft. Brasilianer sprechen mit großer Körpernähe und viel Körperkontakt. Sie werden merken, dass deren Temperament und emotionale Sprechweise auch dazu führt, den Sprechenden häufig zu unterbrechen, ohne dass dies als unhöflich gilt. Sie selber sollten auch immer laut und deutlich sprechen, denn flüstern wird als unhöflich angesehen.
Ab dem zweiten Treffen ist unter Frauen der Wangenkuss und unter Männern eine herzliche Umarmung durchaus üblich.
Brasilianer reden sich normalerweise mit Vornamen an, mit der Besonderheit, dass diesem der formale Titel vorangestellt wird: z. B. „Seu João“ für einen Mann oder „Dona Glória“ für eine Frau. Manchmal wird dem Vornamen sogar ein „Dr.“ oder „Dra.“ vorangestellt, um den Respekt vor einem höher gestellten Gesprächspartner auszudrücken, ganz gleich, ob dieser wirklich einen akademischen Doktortitel besitzt.
Auch wenn die brasilianische Kultur als relativ informell bezeichnet werden kann, legt man großen Wert auf korrekte Kleidung. Bei Männern zeigt ein Dreiteiler (Anzug mit Weste) eine Führungsposition an, ein Zweiteiler ist üblich für die mittlere Ebene. Frauen dürfen sich gerne weiblich und etwas sexy kleiden, vor allem auch Schuhe mit hohen Absätzen tragen. Dieses würde nie als vulgär wahrgenommen werden.
Brasilianer haben eine eher fließende Zeitauffassung. Pünktlichkeit kann sehr stark variieren. Bei einer Einladung zum Abendessen gilt Ihr brasilianischer Geschäftspartner als pünktlich, wenn er bis zu zwei Stunden später kommt. Verhalten sich Ausländer allerdings genauso „zeitlich flexibel“ gilt dies als Affront. Seien Sie also pünktlich, bringen Sie viel Geduld mit und planen Sie bei Geschäftstreffen genug Puffer ein, um eventuelle Verspätungen auffangen zu können.
Gastgeschenke vor allem aus dem europäischen Ausland sind beliebt, wenn es sich um kleine und nicht zu teure Dinge handelt. Ein hübscher Füllfederhalter (mittleres Preissegment), Schokolade oder Konfekt werden gern gesehen. Vergessen Sie nicht, der Sekretärin - in seltenen Fällen auch dem Sekretär - Ihres Geschäftspartners eine Kleinigkeit mitzubringen.
Bei privaten Einladungen sind Blumen, eine Flasche Wein – gerne aus Europa (niemals aus Argentinien!) oder Konfekt üblich. Sehr nett ist es auch, wenn Sie Ihren Gastgebern am Tag, nachdem Sie in deren Heim bewirtet wurden, einen Blumenstrauß senden.
Soweit zu den allgemeinen Regeln für Ihr Auftreten in Brasilien. In unserem April-Beitrag geht es um die Geschäftsmentalität der Brasilianer. Wir freuen uns auf Sie! „Tchau! Até à próxima vez!“ (Tschüß! Bis zum nächsten Mal!)
c.b./12/02/19


„Tudo bem!“ - Geschäftsetikette Brasilien, Teil 2
Was Sie beim Geschäftsessen und in Verhandlungen mit Brasilianern berücksichtigen sollten.
Bem-vindo! Herzlich willkommen zurück!
Wie versprochen, geht es in diesem Monat um die Geschäftsmentalität der Brasilianer.
Das Wichtigste vorweg: Brasilianer machen mit Menschen Geschäfte und nicht mit Firmen. Deshalb ist es unerlässlich, eine positive persönliche Beziehung zu Ihren brasilianischen Geschäftspartnern aufzubauen.
Dies gelingt durch viel Smalltalk und mit einer freundlich interessierten und höflichen Haltung gegenüber Ihren Gesprächspartnern.
Auch aus dem fernen Deutschland ist es im Sinne der Beziehungspflege immer besser, zum Telefon zu greifen, um persönlich mit Ihrer Kontaktperson zu sprechen, anstatt Mails zu versenden und auf deren Beantwortung zu warten.
Bereiten Sie Ihr Geschäftstreffen nicht nur im Hinblick auf die Verhandlungsinhalte vor, sondern informieren Sie sich im Vorwege auch über die Region, Kultur und typisches Essen. Das alles sind empfehlenswerte Gesprächsthemen, um eine gute persönliche Basis aufzubauen.
Respektieren Sie den Nationalstolz der Brasilianer und üben Sie auf keinen Fall Kritik an Land oder Politik, auch nicht in Form von wohlgemeinten Verbesserungsvorschlägen oder Systemvergleichen. Vermeiden Sie es, über Argentinien zu sprechen. Das ist der größte Konkurrent Brasiliens.
Wenn Sie die Unterlagen für ein Geschäftstreffen nicht nur in englischer, sondern auch in portugiesischer Sprache aushändigen, wird man Ihnen das hoch anrechnen.
Verhandlungstermine sollten auf keinen Fall in die Karnevalszeit gelegt werden.
Geschäftsessen bieten eine hervorragende Gelegenheit, sich auf Verhandlungen einzustimmen. Stellen Sie sich darauf ein, dass Restaurant und Essen von Seiten Ihres brasilianischen Gastgebers bestens ausgewählt werden. Genauso sollten auch Sie als Gastgeber ein Restaurant von gutem Ruf reservieren.
Die Mahlzeit kann durchaus zwei Stunden und länger dauern. Es geht hier um Vertrauensbildung. Haben Sie Geduld!
Oft werden auch die Ehepartner mit zum Geschäftsessen eingeladen. Männer und Frauen sitzen auf getrennten Seiten, am Kopfende nimmt der Gastgeber oder der wichtigste Geschäftspartner Platz. Über geschäftliche Themen spricht man allerdings frühestens beim Dessert.
Brasilianer legen großen Wert auf gute Tischmanieren und sehen es gerne, wenn der ausländische Gast alles probiert, aber einen kleinen Anstandsrest auf seinem Teller zurücklässt.
Und gewöhnen Sie sich daran, viele kleine sehr starke Espressi zu trinken!
Das Thema Pünktlichkeit haben wir schon in unserem ersten Teil erwähnt. Auch für Verhandlungstermine gilt: Sie sollten pünktlich erscheinen, das aber nicht von Ihrem brasilianischen Gegenüber erwarten.
Beginnen Sie jedes Businessmeeting mit ausführlichem Smalltalk. Begrüßen Sie die emotionale Art des Verhandelns auf Seiten der Brasilianer und berücksichtigen Sie gleichzeitig, dass Sie selten ein „Nein“ (não) hören werden. Dieses kommt eher in höflicher Form eines „Vielleicht“ (talvez) oder „Möglicherweise“ (potencialmente).
Halten Sie sich nicht mit formellen Kleinigkeiten auf. Ein Handschlag gilt unter brasilianischen Geschäftsleuten als Zusage. Der offizielle Abschluss des Vertrages durch Unterschrift kann dann durchaus auf sich warten lassen. Das sollte Sie aber nicht beunruhigen. Die Geschäftswelt in Brasilien ist zudem sehr hierarchisch. Die letzte Entscheidung wird immer auf höchster Ebene getroffen und benötigt allein deswegen schon mehr Zeit.
Brasilianer sind warmherzige, freundliche und diplomatische Menschen und gleichzeitig bewegliche, clevere und taktvolle „Dealmaker“. Sie haben Spaß am Verhandeln.
Schließen wir mit einem berühmten brasilianischen Sprichwort:
„Aos nossos amigos: tudo; aos outros: a lei.“
(Für unsere Freunde alles, für die anderen das Gesetz.)
Also achten Sie darauf, auf welche Seite Sie sich begeben!
c.b./22/04/19

Geschäftsetikette Russland –
Welche Regeln Sie im Büro, beim Geschäftsessen und im Alltag in Russland beachten sollten.
"Verstand wird Russland nie verstehn,
Kein Maßstab sein Geheimnis rauben;
So wie es ist, so lasst es gehn -
An Russland kann man nichts als glauben."
Wenn sich dieses riesige Land, wie schon in den Worten des russischen Dichters Fjodor Tjuttschew (1803-1873) beschrieben, wohl nie ganz begreifen lässt, so gibt es doch einige handfeste Regeln, deren Kenntnis den geschäftlichen und auch privaten Umgang mit Russen erleichtert.
Schicke Kleidung und Pünktlichkeit spielen in der Unternehmenskultur eine große Rolle. Allerdings kann es durchaus passieren, dass ein ranghoher Geschäftspartner Sie ein wenig warten lässt, um seine Wichtigkeit zu demonstrieren. Bei privaten Einladungen kommt man höflicherweise zehn bis fünfzehn Minuten später. Geschenke mitzubringen gehört zum guten Ton, allerdings Blumen immer nur in ungerader Anzahl, denn in gerader Anzahl gibt es sie nur bei Begräbnissen.
Auch hört man, dass weiße und gelbe Blumen mit Abschied und Trauer assoziiert werden.
Zur Begrüßung und zum Abschied und auch nach Verhandlungsabschluss ist ein ausgiebiger Handschlag üblich, wobei dieser in der alten Geschäftswelt noch immer ein Privileg der Männerwelt bleibt, während sich die Frauen mit einem Nicken begnügen müssen.
Achten Sie bei der Begrüßung Ihres russischen Gastes oder Gastgebers stets darauf, dass Sie ihm die Hand erst innerhalb des Raumes und nie auf der Türschwelle geben, denn in Russland glaubt man, dass das Unglück bringt.
Die typische Form der Anrede besteht aus Vornamen und dem abgewandelten Vornamen des Vaters. Heißt Ihr Gesprächspartner Wladimir und sein Vater Oskar, lautet die Anrede „Wladimir Oskarowitsch“. Für Olga, die Tochter Oskars lautet die Anrede „Olga Oskarowna“ Da das für Ausländer oft kompliziert ist, dürfen Sie Ihr Gegenüber auch nur mit Vornamen ansprechen, bleiben Sie aber dennoch beim „Sie“.
Die Beziehungspflege spielt in Russland eine große Rolle. Privat- und Geschäftsleben sind viel mehr miteinander verflochten als bei uns. Kleine Gefälligkeiten fördern das Vertrauen und werden erwartet. Ein Russe würde es nicht verstehen, wenn Sie seine Bitte abschlagen, beim Visumantrag zu helfen, oder sich in Deutschland über Ausbildungschancen für seine Kinder zu erkundigen.
Ein deutscher Geschäftspartner wird als Gastgeber sehr in die Pflicht genommen, indem man eine Rundum-Betreuung von ihm erwartet. Er sollte auch jenseits der geschäftlichen Termine ein lückenloses Programm anbieten. Tritt er seinen Gegenbesuch in Russland an, sollte er sich darauf einstellen, dass jede Minute des Tages verplant ist und er äußerst fürsorglich betreut wird.
Die Organisation russischer Firmen ist streng hierarchisch. Die Autorität von Geschäftsführern erkennt man an großen Büroräumen, großzügiger Ausstattung und sichtbaren Privilegien. Wenn es bei einer Sitzung eine Tagesordnung gibt, so ist diese nicht so verbindlich wie in Deutschland. Überhaupt leben die Russen viel mehr im Augenblick und planen weniger. Bei einer Besprechung gilt: Der Gastgeber bestimmt, wie lange über ein Thema gesprochen wird. Entscheidungen werden stets von der ranghöchsten Person getroffen, die Beratung des Chefs durch seine Manager verlangt bisweilen viel Geduld von Seiten des deutschen Geschäftspartners. Es ist durchaus üblich, dass russische Verhandlungspartner die temperamentsbedingt teils hitzige Diskussionsrunde verlassen, um sich untereinander, ohne Beisein der Gegenpartei zu beraten.
Beim Small Talk im Geschäftsumfeld oder beim Geschäftsessen erstaunt die Belesenheit der Russen. Man spricht über Naturwissenschaft, Technik, Religion und Politik und zitiert gerne aus Romanen und Gedichten. Wer hier auf hohem Niveau mitplaudern kann, und Tolstoi, Dostojewski oder Puschkin gelesen hat, genießt Respekt.
Natürlich bedarf es für Geschäftsverhandlungen eines fließend russisch sprechenden Verhandlungsteilnehmers oder eines Dolmetschers. Dennoch ist es eine nette Geste und es wird Ihnen hoch angerechnet werden, wenn Sie vor Ihrem Russlandbesuch ein paar Worte Russisch lernen, um zu zeigen, dass Sie sich in die russische Gesellschaft einfügen möchten.
Smelej! Nur Mut!
Kleines Wörterbuch der Höflichkeitsfloskeln:
Guten Tag - Dobrij den’
Auf Wiedersehen - Do ßwidanija
Danke - ßpaßibo
Bitte - Poschalujsta
Gern geschehen - ẞ udowol’ßtwijem
Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen - Rad naschemu znakomstwu
Es freut mich, Sie kennengelernt zu haben - Rad ß Wami poznakomit’sja
c.b./01/02/19


Warum ist das Lektorat/Korrektorat für Texte unabdingbar?
Früher war der Korrektor die letzte Person, die das Manuskript vor der Drucklegung prüfte. In Verlagen ist das heute immer noch so …
Sehr viele Unternehmen, die durch ihre Publikationen – in welcher Form auch immer – ein breites Publikum erreichen möchten, verzichten heute allerdings auf die Beauftragung eines Lektors/Korrektors. Das führt dann leider dazu, dass wir Texte lesen müssen, die hinsichtlich neuer Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik nicht fehlerfrei sind, es aber sein sollten.
Computerprogramme sind nur in der Lage, einen Text bis zu einem gewissen Grad auf formale Fehler – Rechtschreibung, Zeichensetzung, einfache grammatikalische Konstruktionen – zu überprüfen, und ihr Einsatz muss überwacht werden. Eine stilistische und sachlich-inhaltliche Prüfung können diese Programme bisher nicht leisten. Und an dieser Stelle tritt der Lektor/Korrektor in Erscheinung …
Fehler in Texten sind ärgerlich und können peinlich sein. Ärgerlich für den Leser, dem sie auffallen, und peinlich für den Autor, der den Text verfasst hat und dafür verantwortlich ist.
Fehler können aber auch lustig sein, dann handelt es sich um sogenannte Stilblüten. Aber letztendlich tragen Stilblüten immer nur zu einem kurzen Moment des Schmunzelns bei, der Ärger und die Pein bleiben einem Autor meistens sehr lange erhalten.
Wer also für die Veröffentlichung eines Textes verantwortlich ist, sollte von einem Lektor/Korrektor überprüfen lassen, ob der Text leserfreundlich und verständlich ist. Denn oft brauchen Leser einen langen Atem, um sich durch seitenlange z. B. wirtschaftliche Abhandlungen zu kämpfen. Ist der Text dann auch noch voller Wiederholungen und/oder Schachtelsätze, kann man es dem Leser nicht verdenken, dass er vorzeitig aufgibt. Weiterhin sollten überprüft werden:
Rechtschreibung inklusive Wort- und Satzvollständigkeit, entweder nach der neuen deutschen Rechtschreibung oder entsprechend den Empfehlungen der Dudenredaktion (27. Auflage). Grammatik inklusive Interpunktion und Silbentrennung. Es sollte auf Stil und stilistische Einheitlichkeit geachtet werden. Unstimmigkeiten innerhalb des Textes sollten vermieden werden und es sollte auf eine korrekte und einheitliche Verwendung von Zitaten geachtet werden.
Wenn all diese Dinge bei der Erstellung eines Textes Beachtung gefunden haben, kann man davon ausgehen, dass der Text auch vollständig gelesen wird, was ja eigentlich auch das Ziel einer Textveröffentlichung ist.
Überlassen Sie nichts dem Zufall! Die Beauftragung eines Lektorats/Korrektorats lohnt sich immer!
c.b./19/01/19

Wie verfasse ich einen technischen Text auf Englisch?
Technische Texte sollten im Englischen wie im Deutschen kurz und prägnant sein, aber trotzdem gut klingen.
Stecken Sie den Stecker in die Steckdose.
Eine klare Ansage, aber schön eher nicht. Die deutsche Sprache ist zwar eine relativ eindeutige Sprache, doch manchmal sperrig.
Im Englischen bieten sich oft kürzere und elegantere Ausdrucksmöglichkeiten an. Diese kann man sich beim Schreiben eines technischen Textes zunutze machen:
Put the plug into the socket.
Geht noch einfacher:
Connect the plug.
Und die sich im Deutschen stellende Frage nach Du oder Sie (es sei denn, man ist bei Ikea) erledigt sich gottlob gleich ganz.
Jedoch ist die passive Form im technischen Text oft praktischer als die direkte Ansprache des Lesers oder Sätze über die agierenden Personen:
Aktiv = The engineer has no difficulty in connecting the plugs.
Passiv = Plugs are easily connected.
Bitte beim Verfassen einer technischen Themeneinheit nicht immer durchgehend nur Aktiv- oder Passivform wählen, das ist dann nicht gut zu lesen.
Es könnte jetzt in dem Beispiel mit dem in die Steckdose gesteckten Stecker so weitergehen:
Then the device can be switched on and the frequency can be adjusted.
Oder aber auch
Then it is possible to switch on the device and adjust the frequency.
(keine Kurzformen wie it‘s oder isn‘t!)
Apropos „bitte": Höflichkeiten sind in technischen Texten unnötig.
Also nicht:
Please beware of sharp edges.
Sondern nur:
Beware of sharp edges.
Oder als Warnhinweis:
Caution! Sharp edges!
Allgemein gilt, sparsam mit Worten und vor allem mit Personenangaben umzugehen.
Eine Anweisung wie:
The operator must take special care when adjusting the cutting knife …
wäre kürzer und eindringlicher mit einer Warnung, siehe oben.
Weitere Beispiele für mögliche „Einsparmaßnahmen auf Wortebene":
A machine that is operated by remote control. A remote-controlled machine.
Machines that produce plastic components. Machines producing plastic components.
c.b./01/12/18


Sprache und Technik „ganz praktisch"
Wer schon einmal sein neu erworbenes Gerät voller Elan mit Hilfe der beiliegenden Betriebsanleitung einrichten wollte und dann recht bald eine Mischung aus Unglaube, Selbstzweifel und aufsteigender Zerstörungslust verspürt hat, der hatte es eventuell mit einer nicht ganz idealen Übersetzung dieser Betriebsanleitung zu tun ...
Sei es – im schlimmsten Fall – mit einer maschinellen Übersetzung aus einer vielleicht asiatischen Sprache ins Deutsche oder ganz einfach mit einer gutgemeinten und sprachlich auch korrekten, aber einfach unverständlichen Nicht-Fachübersetzung. Übersetzer in Menschenform arbeiten sich intensiv in die Thematik ein, bevor sie einen Text abliefern, und doch ist es manchmal so, dass derjenige, der hinterher damit arbeiten muss, nicht viel damit anfangen kann. Es fehlt einfach der Hintergrund von Seiten des Sprachmittlers. Hier kommt der Fachübersetzer ins Spiel.
Wenn ein Übersetzer oder Dolmetscher den technischen Background hat, wenn er neben dem Sprachstudium eine technische Ausbildung hatte, später die Maschine/das Gerät sogar in der Praxis schon gesehen oder an ihr/ihm ein Training hatte, dann sprechen alle „dieselbe Sprache", dann ist es flüssig, nachvollziehbar, für alle befriedigend und letztendlich zeit- und kostensparend. Man unterschätzt diese Komponenten oft.
Im professionellen Bereich kann es sein, dass der Anwender, also z. B. der Maschinenführer oder der Einsteller, an einer ihm noch nicht so vertrauten Maschine steht. Sie soll möglichst durchgehend laufen und 98 % Wirkungsgrad bringen, er darf diese Maschine nicht einfach anhalten und sich mal ein Viertelstündchen in Ruhe alles ansehen, um z. B. die erforderliche Justierung nachzuvollziehen. Er ist dann einfach komplett auf die Dokumentation der Maschine angewiesen. Und falls er überhaupt die Zeit für theoretische Recherche findet – vorher hat er sich noch mit dem Kollegen ausgetauscht, der spricht von „Kiepe" und vom „Stummelband" –, gilt es also, diese Elemente auf dem Papier bzw. in der Erklärung am Bildschirm rasch zu finden. Da ist es gut, wenn die Erläuterungen oder Anweisungen kurz und auf den Punkt gebracht sind und möglichst die Funktion eines Teils sprachlich widerspiegeln. Dies ist Aufgabe des technischen Redakteurs, und wer die gleiche Muttersprache spricht wie dieser, der ist gut dran.
Alle anderen sind froh, wenn die Übersetzung fachkompetent ist, denn dann können sie losarbeiten ohne die eingangs erwähnte Mischung aus Unglaube, Selbstzweifel und ...!
Lesen Sie nächsten Monat mehr über die Tücken der technischen Übersetzungen – wir freuen uns auf Sie!
c.b./01/11/18

Geschäftskultur à la française
Frankreich ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsland der Deutschen, sondern auch hinter den USA ihr zweitwichtigster Handelspartner. Das französische Savoir-vivre ist über alle Grenzen hinweg berühmt, aber wie steht es mit Ihrem Savoir-faire bezüglich der französischen Geschäftsetikette?
Hier eine kleine Einführung:
Das A und O für erfolgreiche Geschäfte mit französischen Partnern ist der Aufbau einer guten und vertrauensvollen, menschlichen Beziehung. Der persönliche Eindruck zählt genauso wie die fachliche Kompetenz. Das verlangt viel Zeit und persönliches Engagement und mehr Kommunikation, als es uns sachorientierten Deutschen oft lieb ist. Ein Telefonat und der persönliche Austausch sind hierzu viel besser geeignet als eine E-Mail.
Vorsicht vor allem bei Kritik: Was deutsche Geschäftspartner als direkt und konstruktiv empfinden, kann auf Franzosen unverschämt und beleidigend wirken. Üben Sie sich in Diplomatie und äußern Sie Kritik nur unter vier Augen.
Pünktlichkeit wird von Franzosen flexibler ausgelegt. Fristen können als Zeitraum und nicht als Zeitpunkt verstanden werden. Kleinere Verspätungen sind auch im Geschäftsalltag an der Tagesordnung und bedürfen nicht der Erklärung. Längere Wartezeiten ohne Entschuldigung sind aber nicht üblich. Zu einer privaten Einladung kommt man bewusst 15 bis 20 Minuten später, um dem Gastgeber noch Zeit zur Vollendung der Vorbereitungen zu schenken.
Der Handschlag, mit etwas kürzerem Blickkontakt als bei uns üblich, ist das formelle Begrüßungsritual. Nach einem erfolgreichen Beziehungsaufbau geht man eventuell zum Wangenkuss über. Hier empfiehlt es sich aber abzuwarten und den Franzosen den ersten Schritt zu überlassen.
Zu Beginn der Zusammenarbeit ist das „Sie“ (vous) und der Nachname angebracht. Wenn die Beziehung sich als vertrauensvoll erweist, kann daraus ein „Sie“ und der Vorname werden.
Zum Geschäftsessen nimmt man sich Zeit und frönt einer gepflegten Konversationskultur. Small Talk sollte nie düster oder problematisch werden, auch ernste politische Themen werden ausgespart. Stattdessen redet man über gemeinsame Interessen und Kultur. Geschäftliches wird erst wieder zum Kaffee thematisiert. Lädt niemand den anderen explizit ein, wird die Gesamtrechnung unter den Anwesenden zu gleichen Teilen aufgeteilt.
Seien Sie nicht frustriert, wenn Sie aus einem Meeting mit Franzosen ohne konkrete Ergebnisse kommen. Oft wird erst im demokratischen Nachgespräch ohne Anwesenheit der „Gegenseite“ eine Entscheidung abgestimmt.
Für die sprachliche Kommunikation mit Franzosen gilt: Englisch ist gut, Französisch ist besser. Zwar hat sich einiges bewegt in puncto Englischkenntnisse unserer westlichen Nachbarn, aber dennoch verlässt ein Franzose nach wie vor nur ungern das gesicherte Terrain seiner Muttersprache. In großen internationalen Unternehmen kann mittlerweile problemlos auf Englisch kommuniziert werden. Die oben beschriebenen, so wichtigen persönlichen Beziehungen lassen sich allerdings viel besser verwirklichen, wenn man dem französischen Geschäftspartner in seiner Muttersprache begegnet.
Alors: Allez-y!
c.b./18/10/18


Land der unbegrenzten Möglichkeiten?
Alles eine Frage der Etikette, Teil 2: USA
Ein Land der Superlative. Alles ist groß. Von den Gebäuden über die Unternehmen bis hin zum Burger. Mit diesem Blogbeitrag setzen wir unsere Reihe „Business-Etikette“ fort und widmen uns diesmal Amerika. 1776 unterzeichnete die USA die Unabhängigkeitserklärung vom britischen Empire mit den darin definierten Rechten „Leben, Freiheit und das Streben nach Glück“. Seitdem hat das Land seinen Einfluss sukzessive ausgebaut. Amerikaner sind sehr patriotisch und auch geschäftstüchtig. Ein Business-Frühstück beginnt gerne schon um 7 Uhr in der Früh. Geschäftsleuten in den USA werden Attribute wie freundlich, einladend und aufgeschlossen attestiert. Sich im US-Business zurechtzufinden, erscheint daher völlig easy. Doch Achtung: Ein respektvoller Umgang mit den amerikanischen Werten wie Selbstverwirklichung, Gleichheit und dem Streben nach Anerkennung ist die Basis für ein erfolgreiches Miteinander – ebenso wie Zurückhaltung.
Beispiel: Auf die Frage „How are you?“ antworten Sie schlicht und ergreifend „Fine, thanks. And you?“, und dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
In Sachen Kleiderordnung mögen es viele Unternehmen „business casual“. Doch selbst bei einem kurzen Aufenthalt empfehlen wir Ihnen, den Anzug einzupacken. Bleiben Sie länger, kleiden Sie sich am besten wie Ihr höchstes Pendant in den Staaten. Übrigens, mit Verallgemeinerungen kommen Sie in den USA nicht weit. Die Amerikaner stammen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen. Die damit verbundene Vielfalt an Lebensformen ist für USA-Besucher oftmals schwer zu durchschauen. Ein sensibler Umgang ist gefragt. Und noch ein kleiner Hinweis: Rauchen ist fast überall verboten.
Sollten Sie zu guter Letzt in Amerika Zeichen setzen wollen: Das sichtbare Kreuzen von Mittel- und Zeigefinger bedeutet „good luck“, und beim Good-bye-Winken halten Sie die Handfläche nach außen. In diesem Sinne: Bye-bye. We look forward to seeing you again!
c.b./18/9/18

Hände weg von Fettnäpfchen
Alles eine Frage der Etikette, Teil 1: UK
Sicher ist, gutes Benehmen bringt weiter. Privat wie beruflich. Wer die modernen Umgangsformen beherrscht, ist klar im Vorteil. Die Welt rückt zusammen. Im Zeitalter der Globalisierung scheint vieles leichter. Auch die Business-Etikette? Kennt diese keine Grenzen oder gibt es individuelle, landestypische Regeln? Die Antwort lautet: Ja, es gibt sie, und man gewinnt den Eindruck, als wäre es auf Geschäftsreisen mehr denn je wichtig, diese kulturellen Unterschiede zu berücksichtigen und dem Geschäftspartner und seinem Wertesystem damit besonderen Respekt zu zollen. In unseren Kursen sind interkulturelle Informationen daher ein essentieller Bestandteil. Beispiel Dresscode: In England kleidet man sich konservativ, dunkler Anzug, entsprechende Schuhe, Krawatte. Eine Einladung zum Geschäftsessen sollte gut geplant sein und daher 3 bis 4 Wochen vor dem Termin erfolgen, je nach Anlass per Telefon, E-Mail oder sogar Karte. Für ein Lunchdate kalkuliert der Brite in der Regel 90 Minuten ein. Das Handy ist in dieser Zeit absolut tabu. Und bitte: Seien Sie pünktlich. Anders als bei einem privaten Treffen, bei dem Sie gerne die akademische Viertelstunde einplanen können. Auch das Händeschütteln sollte nicht inflationär gebraucht werden. Ein Handschlag beim ersten Treffen ja, zum Abschied reichen ein paar freundliche Worte. Und wenn Handschlag, dann machen Sie es bitte kurz. Einige Sekunden reichen. Nicht zuletzt schätzen die Briten Höflichkeit über alle Maßen, ein deutliches Widersprechen läuft dem zuwider und sollte tunlichst vermieden werden.
So weit unser kleiner Exkurs. In unserem nächsten Blogbeitrag geht es über den großen Teich, und wir tauchen kurz in die amerikanische Business-Etikette ein. We look forward to seeing you again!
c.b./18/8/18
